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Alle Branchen 28.09.2023

BIM2Campos – relevante Daten in Campos migrieren für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb

Die frühzeitige Nutzung der Arbeitsmethode «Vernetzte Planung – Building Information Modeling (BIM)» während der Planung und die Übernahme der Gebäude-Geometrien und Betriebsdaten helfen dem Betreiber bei einem nahtlosen Übergang des Gebäudes vom Bau in den Betrieb. Zusätzliche Dokumentation und manuelle Datenerfassung können so auf ein Minimum reduziert werden. Doch worauf kommt es dabei genau an?

Steffen Gürtler
Leiter Unternehmensentwicklung
5 min read
KOMPLEXE GEBÄUDE MIT BIM

Komplexe Gebäude-Neubauten (Spitäler, Labore, komplexe Verwaltungsgebäude, Industriebauten) werden heute immer öfter mit der Arbeitsmethode «Vernetzte Planung (Building Information Modeling (BIM))» geplant und ausgeführt. In komplexen Projekten hat sich BIM als eine modellbasierte Methode für die Zusammenarbeit von Architekten, Fachplaner, Bauunternehmen und Betrieb bewährt. 

Für Bauherrschaften ist es ein Mehrwert, die Planungsdaten aus dem Bauprozess im Gebäudebetrieb weiter zu nutzen. Daraus ergibt sich die Anforderung, die Betriebsdaten (ca. 30 % der Daten aus der BIM-Datenbank) zu übernehmen und aktiv zu bewirtschaften. Via Industry Foundation Classes (IFC), dem offenen Standard zur digitalen Beschreibung von Gebäudemodellen, wird der Neubau vom Projektteam digital beschrieben. Die daraus entstehenden Daten werden im Planungs- und Bauprozess in der BIM-Projekt-Datenbank gesammelt. Der Gebäudebetrieb soll die im Rahmen der vernetzten Planung entstandenen Betriebsdaten für die Erbringung der Facility Services nutzen, pflegen und aktualisieren.

 
VERBESSERUNG DES IMMOBILIENMANAGEMENT

System – wie zum Beispiel Campos. Die CAFM-Software wird heute von vielen Immobilieneigentümern als zentraler Immobiliendatensilo genutzt, um Grundstücke, Gebäude, Räume und Inventare digital abzubilden und mit Facility-Service-Prozessen zu verknüpfen. Das stiftet besonders für jene Unternehmen einen Mehrwert, die eigene Gebäude besitzen und betreiben. Denn mit den in Campos erfassten Daten greifen alle Stakeholder (Eigentümer, Finanzabteilung, Nutzer, Mieter, IT, Facility-Service-Organisation (Betrieb) und Bauabteilung auf die gleichen Immobiliendaten zu und nutzen diese für ihre strategischen Entscheide sowie für den operativen Betrieb.

Um dies sicherzustellen, hat ICFM für die CAFM-Software mehrere Module entwickelt und stellt nach Freigabe durch das Unternehmen die Immobiliendaten auf der Plattform für andere Anwendungen zur Verfügung. Damit ermöglicht Campos den Stakeholdern eine ganzheitliche Betrachtung des Gebäudes aus verschiedenen Perspektiven. So werden in der architektonischen Sicht die Informationen zur Struktur des Gebäudes abgebildet, zum Beispiel Geometriedaten wie: Flächen, Räume und Arbeitsplätze. Andererseits enthält die Nutzungssicht Betriebsinformationen zu typischen Geschäftsfällen im Bereich wartungs-/prüf-/inspektionspflichtige Inventare, Vermietung, Dienstleistungsverträge, Betriebskosten, Auftragsmanagement oder Instandhaltungsplanung.

Lesetipp: Facility Management mit CAFM-Plattform: nachhaltig und transparent >  

 
DATENREDUKTION AUF DAS WESENTLICHE

Somit verschafft die Verbindung von BIM und Campos Eigentümern erhebliche Mehrwerte. Mit BIM trifft eine datengetriebene Planungsmethode auf eine CAFM-Software für die Informationsbewirtschaftung im Gebäudebetrieb.

Die vernetzte PlanungBIM – generiert die Geometrie- und Betriebsdaten (Planungsdaten), während Campos eine Plattform für deren Nutzung und Pflege bietet. Dafür ist es entscheidend, dass die notwendigen Geometrie- und Betriebsdaten mit einer hohen Datenintegrität aus der Planungs- und Bauphase in die Betriebsphase überführt werden.

Das bedeutet, dass ausgehend von den Zielen für den Immobilienbetrieb und die FM-Betriebsprozesse die Anforderungen an den Datenumfang vom FM definiert und die gelieferte Datenqualität im Planungsprozess kontrolliert werden müssen. So müssen zum Beispiel im BIM ca. 80 Attribute definiert werden, um ein Fenster zu bestellen. Im Betrieb des Gebäudes interessieren uns nur 8 Attribute für das Fenster.

Lesetipp: Datenmanagement – das Motto eines jeden Datenmanagements lautet «Weniger ist mehr >

Als grösste Herausforderung entpuppt sich dabei in der Regel die periodische Kontrolle der Datenqualität. Das bedeutet, dass das Projektmanagement durch einen FM-Datenmanager ergänzt werden muss, um die Einhaltung der vereinbarten Datenlieferung in jeder Projektphase (SIA112) zu überprüfen.

Dabei hat sich das folgende Vorgehen bewährt:

  • FM legt dem Projektteam mit der Ausschreibung des Neubauprojektes dar, welche Betriebsdaten aus dem Bauprozess für die Erbringung der Facility Services im Campos benötigt werden.
  • ICFM übernimmt die sorgfältige fachkundige Übertragung, Transformation und Strukturierung der Daten aus der BIM-Datenbank ins Campos.
  • In phasenübergreifenden Datenprüfungen analysiert ICFM die Umsetzung der FM-Datenanforderungen und reduziert die erforderlichen Informationen auf die für den Betrieb notwendigen Daten. Dieser Prozess beinhaltet die Identifizierung der relevanten Daten, das Mapping dieser Daten auf die entsprechenden Felder und Strukturen im Campos sowie die Konvertierung und Übertragung der Daten ins Campos.
  • Vor dem Data Mapping werden die erforderlichen Schnittstellen vorbereitet und die Verantwortlichkeiten für einzelne Datensätze geregelt.
  • ICFM übernimmt diese Betriebsdaten aus dem nach IFC-Standard beschrieben Gebäudemodell ins Campos. Mit dem standardisierten Datenformat IFC wird der Austausch von Geometrien und Bauteileigenschaften des Neubaus mit Campos möglich.

Werden die vereinbarten Daten richtig im Campos integriert, werden Kosten für die Datenmigration auf ein Minimum reduziert und die Grundlagen für eine effiziente nachhaltige Gebäudebewirtschaftung sind gelegt.

 
BIM MIT DEN BETRIEBSDATEN AKTUALISIEREN

FM bewirtschaftet und betreibt mit Campos das Gebäude. Damit werden die Betriebsdaten im Campos gepflegt und bewirtschaftet. ICFM empfiehlt mindestens einmal jährlich die Aktualisierung des nach IFC beschriebenen digitalen Gebäudemodelles durch einen Datenaustausch in Bezug auf geänderte Geometrie- und Betriebsdaten. 

Umbauten und architektonische Änderungen am Gebäude werden vom Architekten/Fachplaner direkt im digitalen Gebäudemodell nachgeführt und mit Campos synchronisiert. Der Datenaustausch wird als periodischer Auftrag im CAFM geplant und zum Stichtag vom FM angestossen.

 
FAZIT

Unsere CAFM-Software Campos und unsere Beratungsleistung «Datenmanagement» unterstützt Eigentümer, Bauherren und Investoren dabei, die notwendigen Datenanforderungen zu definieren und die Datenqualität periodisch zu kontrollieren.

Mit dem bewährten Vorgehen sichern wir, dass:

  • relevante betriebliche Ziele und Prozesse identifiziert werden,
  • Datenanforderungen und Zuständigkeiten frühzeitig definiert werden,
  • bei den Eigentümern ein besseres Verständnis von Datenstrukturen und Datenmodellen entsteht,
  • die Bedeutung der laufenden BIM-Datenqualitätssicherung während der Datengenerierung berücksichtigt wird,
  • Planungsdaten für den Betrieb genutzt werden
  • BIM periodisch mit den geänderten Geometrie- und Betriebsdaten aktualisiert wird

Nutzen Sie unser Know-how oder holen Sie sich jetzt eine Demoversion von Campos.

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