Immobiliendaten
17.10.2024SBB Digital Twin – Vom 2D-Plan zum 2.5D-Modell

Projektleiter

Die SBB verwaltet über 3000 Gebäude im System Campos. Hierbei handelt es sich sowohl um polygonisierte Planbilder, also z.B. PDF-Pläne in welchen man die Räume mit Polygonen nachzeichnet, als auch um detaillierte DWG-Pläne. In Zusammenarbeit mit der Firma Esri, dem Entwickler der ArcGIS-Plattform, und der ICFM AG strebt die SBB an, die Gebäude- und Raumdaten aus Campos über eine Schnittstelle an die ArcGIS-Plattform zu übertragen, um diese als 2.5D-Modelle darzustellen.
Bei diesem Vorhaben treffen zwei unterschiedliche Systeme aufeinander: Campos nutzt ein eigenes Koordinatensystem, das nicht nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet ist, während die GIS-Plattform mit georeferenzierten Koordinaten arbeitet, bei denen die Ausrichtung der Gebäude klar definiert ist.
Um den Datenaustausch effizient zu gestalten, hat die Entwicklungsabteilung der ICFM AG ein kompaktes Datenformat, die "JavaScript Object Notation" (JSON) gewählt und den GeoJSON-Export entwickelt. Die Daten werden entweder direkt oder über den "Übersetzer" ETL – FME in ArcGIS importiert.
Damit die Koordinaten der Grundrisse in Campos und ArcGIS übereinstimmen, werden auf einem festgelegten Geschoss zwei diagonal gegenüberliegende Eckpunkte definiert. Die Schwellenhöhe des Gebäudes liefert die SBB. In Campos werden die Koordinaten von Campos und ArcGIS sowie die Geschosshöhe eingetragen und zusammen mit den Gebäude- und Raumdaten über die Schnittstelle übertragen. Dieser Abgleich erfolgt jede Nacht, wodurch die Modelldaten in ArcGIS stets aktuell bleiben.
Hier der Bahnhof Bern als Endresultat:
Mit diesen Daten kann Esri ein 2.5D-Modell erstellen. Dieses Modell ermöglicht es beispielsweise, die SIA-Nutzungsarten der Räume farblich darzustellen oder als Entscheidungsgrundlage zu nutzen, um die Position von Objekten, wie einem Ticketautomaten, in einem Bahnhof zu optimieren.
Aktuell wird diese Funktion in den 80 grössten Bahnhöfen der Schweiz eingesetzt und weitere Gebäude werden kontinuierlich georeferenziert.
Hier der Bahnhof Basel SBB als Endresultat: