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03.12.2025Der Instandhaltungstempel – das Fundament einer smarten Instandhaltung
Die Instandhaltungsstrategie ist für ein Unternehmen von grosser Bedeutung. Sie entscheidet unter anderem über Kosten, Produktionsausfälle und möglichen Imageverlust. Der Instandhaltungstempel bildet die Grundlage für eine optimale Instandhaltung.
Projektleiter
Instandhaltung ist allgegenwärtig
«Die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit der Anlagen ist auf wirtschaftliche Weise zu gewährleisten.»
Dieser Satz umfasst das Ziel der Instandhaltung, wie es in der Schweizer Norm SN 113001/2 definiert ist.
Rückblickend auf meine Berufliche Laufbahn kann ich sagen, dass das Thema Instandhaltung während meiner gesamten beruflichen Laufbahn stets eine zentrale Rolle gespielt hat. Entweder schloss ich Anlagen an, die anschliessend instandgehalten werden mussten, führte als Techniker Wartungen selbst durch oder organisierte die Instandhaltung im technischen Dienst. Heute arbeite ich in einem Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, mit seiner Software die Instandhaltung von Anlagen zu unterstützen und kontinuierlich zu optimieren.
Aber was bedeuten die drei Worte Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit überhaupt?
Verfügbarkeit:
Eine Anlage gilt als verfügbar, wenn sie in dem Umfang einsatzbereit ist, der für ihre geplante Nutzung erforderlich ist – zum Beispiel für die laufende Produktion oder den Betrieb.
Zuverlässigkeit:
Von Zuverlässigkeit spricht man, wenn eine Anlage in einem Zustand ist, der es ihr ermöglicht, die geforderten Qualitäts- oder Leistungsanforderungen dauerhaft zu erfüllen. Das heisst, sie arbeitet so, wie es in den entsprechenden Spezifikationen oder Pflichtenheften festgelegt ist.
Sicherheit:
Sicherheit bedeutet, dass beim Betrieb von Maschinen und Anlagen weder Menschen noch Sachwerte gefährdet werden – weder im unmittelbaren Arbeitsumfeld noch in angrenzenden Bereichen.
Um eine optimale Instandhaltung zu erreichen können wir als Hilfsmittel den Instandhaltungstempel einsetzen. Dieser zeigt uns, welche Dinge für eine gute Instandhaltung wichtig sind.

Verhalten und Kommunikation
Aber einmal ganz von vorne. Instandhaltungsplanung fängt nämlich schon mit der Kommunikation und dem Verhalten der Instandhaltungsfachleute und Betreiber an. Bei Störungen spielt dies eine zentrale Rolle. Meistens entscheiden schon die ersten Sekunden, ob eine Instandhaltung zum Erfolg wird und wie viel Aufwand betrieben werden muss. Mit einer guten Kommunikation zwischen den Instandhaltungsfachleuten und den Betreibern können zum Beispiel nach einer Störung Sicherheitsaspekte geprüft, erste Beobachtungen gesammelt und durch klare Kommunikation die Grundlage für ein strukturiertes Vorgehen gelegt werden. Dies kann bereits Stabilisierung in eine Situation bringen und das Personal beruhigen.
Die Fundamente Prozess und Anforderungen
Damit der Prozess analysiert werden kann, müssen dem Instandhalter die Anforderungen bekannt sein. Nur so kann er selbständig entscheiden und handeln. Dies ist aber auch von den verschiedenen Strategien abhängig.
Die Instandhaltungsstrategien unterscheiden sich wie folgt:
| Strategie | Merkmale |
| Ausfallbehebung |
|
| Zeitgesteuerte periodische Instandhaltung |
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| Zustandsorientierte Instandhaltung |
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| Vorausschauende Instandhaltung |
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Die Säulen Überwachung und Instandhaltung
Nun gilt es, die Überwachungsart der Anlage zu definieren, damit die Aufgaben der Überwachung klar sind. Ab diesem Punkt beginnen auch die Instandhaltungsaufgaben. Dabei spielen die Herstellerangaben eine wichtige Rolle und können bereits Vorgaben enthalten. In den Unterlagen kann beispielsweise das Vorgehen der Instandhaltung und deren Möglichkeiten beschrieben sein. Meistens finden sich darin auch Kapitel zu den Themen Wartung und Inspektion. Campos unterstützt bei der Wartungs- und Inspektionsplanung. Die wiederkehrenden Arbeiten können mittels Tasks bei der jeweiligen Anlage hinterlegt werden. So wird man unkompliziert auf die bevorstehende Wartung oder Inspektion aufmerksam gemacht und kann diese ausführen.
Die Säulen Störung und Änderungen
Auch wenn wir darauf achten, die Anlagen mit geplanten Wartungen und Inspektionen im Schuss zu behalten, können wir dadurch zwar Störungen auf ein Minimum reduzieren, aber nicht verhindern. Wir können jedoch Änderungen und Verbesserungen an der Anlage tätigen, um Schwachstellen und Störungen möglichst endgültig zu beheben. Zur Klarstellung: Hier sprechen wir von Anpassungen, die den Arbeitsprozess vereinfachen und sicherer machen. Das kann beispielsweise ein Schutzblech sein, um das Personal besser vor beweglichen Teilen zu schützen.
Wenn ich als Betreiber technische Veränderungen an der Anlage vornehme, die die Sicherheit oder Funktionsweise beeinflussen, übernehme ich die Verantwortung und werde selbst zum Hersteller bzw. Inverkehrbringer der Anlage. Das heisst, die ursprüngliche Konformitätserklärung des Herstellers erlischt, und ich als Betreiber muss die Anlage bewerten und eine neue Konformitätserklärung erstellen.
Dokumentation ist das halbe Leben
Mein Dozent sagte immer «Nur so viel wie nötig und nicht so viel wie möglich»! Dementsprechend sollte jede Anlage über ein Logbuch und die technischen Unterlagen verfügen, damit man im Störungsfall auch zu Unzeiten möglichst rasch die wichtigsten Informationen abrufen kann. In unserer Campos-Welt würde das heissen, dass der Techniker den QR-Code auf der Anlage scannt und sofortigen Zugriff auf die Dokumente und Informationen der Anlage hat.
Die Umsetzung – wenn der Schraubenzieher zum Finanzthema wird
Damit der Instandhalter all diese Aufgaben ausführen kann, braucht er aber auch die entsprechenden Arbeitsmittel. Vom passenden Werkzeug bis hin zur persönlichen Schutzausrüstung ist alles dabei. Der korrekte Einsatz dieser Arbeitsmittel sowie die Organisation und Schulung sind dabei entscheidend.
Und dann spielt da noch ein Faktor eine wesentliche Rolle: die finanziellen Mittel. Ohne diese wird all das oben Beschriebene zu reinem Wunschdenken. Campos kann Ihnen bei der Analyse der Daten eine sehr grosse Hilfe sein. Dabei ist die Datenqualität zentral. Wer seine Daten sauber pflegt, kann den Mehrwert effizient nutzen, seine Daten auswerten und letztlich einen Entscheid herbeiführen. Dabei kann beispielsweise – statt einer Tabellenauswertung – auch eine Datenvisualisierung mittels Dashboards in Campos helfen, allen Parteien einen guten Überblick zu verschaffen und gemeinsam die optimale Lösung zu finden.
Fazit
Die Instandhaltung wird sich in den nächsten Jahren mit der Digitalisierung sicherlich verändern. Steigende regulatorische Vorgaben führen zu höheren Anforderungen in der Qualifikation der Fachkräfte und in der Dokumentation der Arbeiten. Campos unterstützt diese Prozesse bereits heute optimal. Zugleich zeigt sich in all diesen Entwicklungen klar, dass der Mensch selbst – in diesem Artikel vor allem der Instandhalter und der Betreiber – entscheidend für eine wirksame und nachhaltige Instandhaltung bleibt. Im Kern wird die Instandhaltung immer eine Herzenssache bleiben.